Erzählungen von Maika Adam

Wie wird die Welt nach unserer Zeit aussehen? Wird die gesellschaftliche Ordnung zusammenbrechen? Werden neue Umweltbedingungen die Menschen zu außergewöhnlichen Strategien des Überlebens zwingen?
Wie werden wir leben im und nach dem Umbruch? Zeigt die Zukunft sich düster oder gibt sie Anlass zu Hoffnung?
Die Erzählungen rund um eine Postapokalypse lassen verschiedene Welten „danach“ entstehen: berührend, verstörend, teils mit Überraschungen aufwartend. Gelegentlich führen sie zur Frage, ob das, was uns als katastrophales Ende unserer Zeit erscheinen mag, nicht in Wahrheit einer Befreiung gleichkommt. Zumeist lassen sie einen mit einem Lächeln zurück.
Die Erzählungen in der Sammlung „Postapokalypse oder: endlich befreit?„
Der Schleier des Vergessens: Nehmen wir einmal an, es trifft alle Menschen gleichzeitig. Niemand erinnert sich an den eigenen Namen, die nächsten Familienangehörigen oder ob es ihm sozial gut oder schlecht ergangen ist. Erschreckend, doch zugleich bietet es die Chance, von außen auf das eigene Leben zu schauen.
Schneiders Bunker spielt in Frankfurt am Main, womöglich heute. Eine Business-Analystin soll für ihren Chef Schneider den perfekten Atombunker bauen. Als Sirenen schrillen und die Katastrophen-Apps der Smartphones vor dem unmittelbar bevorstehenden Atomschlag warnen, flieht sie selbst in den Bunker: ein Praxistest jenseits ihrer Erwartungen. Sie hatte Schneiders Bunker als kostspieliges, aber unnötiges Hobby abgetan.
Die Schöpferklasse lädt ein in eine Welt, in der Google eine weltweit organisierte Genossenschaft ist und jegliches Gewinnstreben abgelegt hat. Indira aus dem Vorstandsteam will gerade den Computer herunterfahren, als eine unerwartete Nachricht das Ende der Menschheit ankündigt.
Die Geschichte meines Sohnes zeigt sich wahrhaft postapokalyptisch. Ein Großteil der Menschheit ist gestorben, die heutige Zivilisation existiert nicht mehr, die restlichen Menschen leben in kleinen Gruppen, die sich gegen Eindringlinge und Angreifer wehren müssen. Ist es Zeit, damit auch demokratische Entscheidungsverfahren über Bord zu werfen?
Wirklich Oma! ist eher ein Dialog als eine Geschichte, zudem kurz. Trotzdem offenbart er eine postapokalyptische Welt, die von Enkel und Großmutter unterschiedlich eingeschätzt wird. Interessant sind dabei die digitalen Auslöser der Katastrophe.
Die Intra-apoklapsische Geschichte wird von einem nicht orthografiefesten Zeitgenossen erzählt und spielt auf einer Hallig. Ohnehin ein einsames Fleckchen ändert sich das dortige Zusammenleben schlagartig mit der Katastrophe, die auf dem Festland unzählige Leben kostet.
Toxische Männlichkeit zieht uns in die Gedankenwelt einer Frau, die sich schon immer die falschen Partner ausgesucht hat. Endlich hat sie sich aus einer Beziehung befreit und genießt die Freiheit in abgeschiedener Lage bei einem Tai-Chi-Chuan-Kurs. Oder ist ihr Ex noch hinter ihr her?
Die Öko-Eremitenhütte liegt weit entfernt von der nächsten Ansiedlung im Wald. Wer möchte sich selbst und die Verbindung zur Natur spüren und ein paar Tage dort in selbstgewählter Einsamkeit verbringen? Doch was geschieht, wenn sich plötzlich das Alleinsein zeitlich und räumlich in weitaus größerem Ausmaß erstreckt?
Der Abschlussbericht führt uns ins Jahr 2069, zudem mittenhinein in den Bericht über ein Forschungsprojekt. Zugleich landen wir in einer Gesellschaft, in der ausschließlich Personen mit bestimmten Charaktereigenschaften verantwortliche Aufgaben übernehmen dürfen, andere hingegen ausgeschlossen sind. Ob das und die langfristigen Folgen richtig sind?
Die Macht der Meditation: Gibt es das? Haben nicht Politik, Wirtschaft oder Medien wirkliche Macht? Womöglich lässt sich nach einem katastrophalen Wahlausgang mit der Kraft von Meditation einiges zum Besseren wenden.
Die Giraffenfrau: Der Frankfurter Hauptbahnhof ist sicherlich ein Ort für vielfältige Begegnungen. Doch was Leonie, erwachsene Tochter von gehörlosen Eltern, widerfährt, besitzt eine besondere Nuance – nicht nur weil mit Gebärden kommuniziert wird.
Suche nach einem Verlag
Noch sind die Erzählungen rund um Settings der Postapokalypse nicht veröffentlicht. Sie wurden in den Jahren 2022 und 2023 geschrieben, 2024 von mir sowie der Lektorin Larissa Krusche überarbeitet und warten nun auf eine Veröffentlichung.